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Danksagung für Ihre Treue

Liebe Kunden,

mit großer Freude möchte ich heute unser 15-jähriges Jubiläum als Werbeagentur mit Ihnen feiern! Es fühlt sich an wie gestern, als wir zum ersten Mal unsere Türen öffneten und uns der spannenden Welt der Werbung verschrieben haben. In den vergangenen 15 Jahren durften wir zahlreiche Projekte umsetzen, kreative Kampagnen entwickeln und unser Wissen und Können stetig erweitern. Dies wäre ohne Sie, liebe Kunden, nicht möglich gewesen.

Ihre Treue und Ihr Vertrauen in uns haben uns stets motiviert und inspiriert. Wir schätzen es sehr, dass Sie uns in all den Jahren begleitet haben und hoffen, dass wir auch in Zukunft gemeinsam erfolgreich sein werden. Denn wir haben noch viele Ideen und Pläne, die wir gerne mit Ihnen umsetzen würden!

Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Jahren stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, um Ihnen die besten Werbelösungen bieten zu können. Wir sind dankbar für die Chance, uns stetig weiterzuentwickeln und freuen uns darauf, auch in Zukunft gemeinsam mit Ihnen zu wachsen.
Herzlichen Dank für Ihre Treue und Unterstützung in den vergangenen 15 Jahren! Wir sind stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben und freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Jahre mit Ihnen!

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Werbeagentur und Bleisatzgasse Accuratio Design in der Mainmetropole

Aktuelles

In den letzten Monaten haben wir (AD) eine Barrierenfreie CMS-Webseite für einen Kandidaten der Bürgermeisterwahl 2015 in Hessen und ein Faltblatt (Altarfalz) für diverse Veranstaltungen konzipiert und umgesetzt.

Die Ausrottung der Bleiläuse

Die Ausrottung der Bleiläuse

von Klaus Pokatzky

Aktualisiert 29. März 1985  07:00 Uhr

Früher ist er gerne zur Arbeit gegangen, heute läßt sie ihn kalt

Von Klaus Pokatzky

Als Günter Lehmann siebzehn war, ist er zum Deutschen Turnfest nach München gefahren, im Fünfkampf errang er einige hübsche Erfolge, die sogar die Lokalzeitung lobend erwähnte. Zurück in Frankfurt, hielt er die Reise nach München in einem eigenen Buch fest: Photos von „deutschen und schwedischen Sportmädels“, Ansichtskarten von Karlsplatz und Rathaus, eine Eintrittskarte für den Tierpark Hellabrunn, die Wochennetzkarte für die Straßenbahn und dazwischen Texte über die Zugfahrt, das Schlafen in Turnhallen, Kneipenbesuche und Siegerehrungen. Selbst verfaßt und selbst gesetzt, Zeile für Zeile, Buchstabe für Buchstabe in feinsten Buchdrucklettern, gedruckt auf schönem starkem Papier. Nur das Binden übernahm die Mutter, eine gelernte Buchbinderin.

Das hat ihn fasziniert: spielerisch etwas entwerfen und dann akkurat ausführen, die Mischung aus bunter Kreativität und sauberster Ordnung. Deshalb ist Günter Lehmann Schriftsetzer geworden.

Heute, mit 44 Jahren, sitzt er vor einem Gerät, das oben aussieht wie ein Fernsehapparat und unten wie eine elektrische Schreibmaschine: „IBM Bildschirmsystem 3278“. Der erste Druck gilt der Taste „dat freig“, Datenfreigabe. Das läßt den Bildschirm unverzüglich aufleuchten, grüne Schrift auf schwarzem Hintergrund: „Das Redaktions-Online-System begrüßt Sie“.

Und damit Günter Lehmann und seine Chefs stets wissen, wie viele Stunden, Minuten und Sekunden der gelernte Schrift- und umgelernte Photosetzer am elektronischen Kollegen gesessen hat, tut der Bildschirm die exakte Uhrzeit kund: 18:42:51. Das Redaktions-Online-System begrüßt den Günter Lehmann nicht nur, es „verabschiedet sich“, nach getaner Arbeit, auch „von Ihnen“, maschinelle Zuwendung darf schon sein. Zu Anfang hat sich Günter Lehmann hin und wieder einen kleinen Gag erlaubt und dem Computer einen speziellen Adegruß eingegeben: „Lieber Herr Lehmann, das System verabschiedet sich von Ihnen und dankt für Ihre Arbeit. Ihr F. Nabholz.“

Franz Nabholz ist einer der drei Geschäftsführer des „Druck- und Verlagshauses Frankfurt am Main GmbH“, des Verlages der Frankfurter Rundschau. Und Günter Lehmann, verheiratet und eine erwachsene Tochter, „tut bei de Rundschau scho fast e Vierteljaahunnert schaffe“. Begonnen hat er dort, als die Setzer noch zu den bestbezahlten Facharbeitern gehörten, mit handwerklichem, ja fast künstlerischem Renommee. „Die Druckkunst macht die Werke der bildenden Kunst allen Menschen zugänglich“, schrieb der 15jährige Günter Lehmann in sein Berichtsheft für das erste Lehrjahr, in schönen, kleinen Schriftzügen, damit alles hübsch übersichtlich blieb, eben ein richtiges Layout: „Die ersten Drucker waren gelehrte Leute, und bis auf den heutigen Tag werden an den Nachwuchs des graphischen Gewerbes hohe geistige Anforderungen gestellt.“

Als Günter Lehmann sich vor vier Jahren zum Photosetzer umschulen ließ, wurde ihm erst ein Schreibmaschinenkurs abgefordert, dann mußte er drei Wochen lang täglich dreieinhalb Stunden am Vormittag die Techniken und Grundbegriffe von „IBM Bildschirmsystem 3278“ lernen. Zum System gehören, neben dem Schreibmaschinenfernseher, der Elektronenrechner, der alles speichert, was Günter Lehmann und seine Kollegen eintippen, und die Belichtungseinheit einen Stock tiefer. Dort werden die gerade gewünschten Texte aus dem Computer abgerufen und auf haltbaren Papierstreifen in jeder gewünschten Form ausgeworfen: ein-, zwei-, drei-, vierspaltig. In der Abteilung „Photosatz-Montage“, wo „Tod dem Photosatz“-Plakate an der Wand hängen, brauchen die gelernten Setzer und umgelernten Montierer das nun nur noch zur Seite zusammenzukleben. „Nur so’n paar Flatschen, dann ist die Seite zu“, sagt Günter Lehmann, „und so sieht’s auch aus.“

Realist, kein Romantiker

Tatsächlich hat die Frankfurter Rundschau ihr Gesicht geändert, seit sie kürzlich ganz auf Photosatz umgestellt wurde. Luftigere Schrifttypen prägen nun das Bild des Blattes, die Linien zwischen den Spalten sind weggefallen – leichter sieht sie nun aus und ohne den alten, gewohnten Charakter.

Günter Lehmann ist „Realist, Romantiker bin ich nicht“, darum hat er gleich seine Konsequenzen gezogen, wenn’s auch geschmerzt hat. „Der Photosatz kommt sowieso, und wenn du der erste bist, bist du mal drin im Metier.“ Zu verhindern war der Zug der Zeit nicht, aber die sozialen Folgen für die letzte Generation der Setzer abmildern konnte der im Rundschau-Verlag traditionell starke Betriebsrat schon: Niemand darf entlassen werden. Aber wie lange die Techniker noch verhindern können, daß Satz-Bildschirme in die Redaktionsräume gestellt und dort von den Journalisten oder Sekretärinnen bedient werden, steht in den Sternen.

Theoretisch könnte man mit dem System heute schon viel mehr machen, als die Rundschau wagt. Die Artikel brauchten gar nicht mehr zu einer Seite zusammengeklebt zu werden, den Umbruch könnte auch ein Redakteur vollelektronisch auf einem größeren Bildschirm erledigen – bei anderen Blättern geschieht dies auch. So sitzen Günter Lehmann und seine 75 Kollegen in der Abteilung „Texterfassung und -gestaltung“ sowie die 45 in der „Photosatz-Montage“ wie museale Relikte aus bleiernen Zeiten, auf deren Aussterben gewartet wird, in ihren sauberen, hellen teppichbelegten Großräumen. Früher klebte das Blei und der Dreck an ihren Händen und unter den Fingernägeln, trotz Bimsstein und Scheuerseife „hast du immer dreckige Finger gehabt, immer“.

Allerdings hat man auch mehr zusammen geschwätzt, getrunken, geraucht, Witze sind hin und her geflogen, und manchmal hat man noch „bis morgens um drei in der Kneipe gehockt“.

Auch heute stößt Günter Lehmann mal mit den Kollegen an, „dann geht jeder wieder an seinen Bildschirm und sitzt da für sich allein“.

Wabernde Bleidämpfe

Mit 20 Jahren kam er zur Rundschau. Er mußte sich entscheiden, ob er als Metteur in den Umbruch gehen oder eine zusätzliche Schulung zum Maschinensetzer absolvieren wollte. Die Maschinensetzer bekamen eine zwanzigprozentige Lohnzulage. Aber bei ihnen war es nicht so lustig und gesellig wie bei den Metteuren, die Arbeit nicht so kreativ und vor allem schrecklich laut. Sie saßen an einem klappernden, klirrenden! Ungetüm namens „Linotype“, das vor hundert Jahren der deutsche Auswanderer Ottmar Mergenthaler in Amerika erfunden hatte. Damit wurden die einzelnen Zeilen erst gesetzt und dann aus flüssigem Blei gegossen. Bleidämpfe waberten durch die Maschinensetzerei, man konnte kaum sein eigenes Wort verstehen, wenn an den Maschinen unentwegt neue Zeilen herunterfielen und sich auf den Schiffen zu Absätzen und ganzen Artikeln reihten.

Fast alle Photosatz-Kollegen von Günter Lehmann sind ehemalige Maschinensetzer, sie finden ihren heutigen Job weitaus ruhiger, sauberer und angenehmer. Die einstigen Metteure hingegen sitzen heute in der Montage und kleben. Günter Lehmann ist an seinem „IBM 3278“ die Ausnahme des Ex-Metteurs. Früher hat er bei der Rundschau Anzeigensatz gemacht, die Kunden beraten, welche Schrifttypen und Schriftgrößen sie wählen sollten, wo sie Platz lassen müßten und wie das ganze am schönsten aussieht. „Das war jedesmal wieder eine neue kleine Herausforderung“, und viele der von ihm entworfenen und selbst gebauten Anzeigen hat er heute noch, sauber und ordentlich aufgeklebt, in Aktenordnern. Daß er sich nach seiner Pensionierung einmal ein billiges kleines Satzgerät kauft und die Einladungskarten für seine Gartenfeste selber setzt, kann er sich aber nicht vorstellen. Solche Nostalgie ist nicht angesagt: „Lieber würd’ ich mir hundert Mark zusammenkratzen und in so ’ner kleinen Klitsche was drucken lassen.“ Aber Buchstaben, Matrizen, Matern, die alten Handwerkszeuge auch, mit denen er früher die Anzeigen zusammengesetzt hat, hat er aufgehoben, seinen Enkeln wird er schon noch demonstrieren können, was einmal ein Schriftsetzer war und womit der tagtäglich gearbeitet hat.

Eine Runde gefällig

Als er noch mit Ahle, Winkelhaken und Setzschiff handwerkte, ist er „wirklich gern“ zur Arbeit gegangen. Nicht, daß er „arbeitsgeil“ gewesen wäre, das möchte er doch betonen, aber „es hat eben Spaß gemacht“. Heute läßt ihn das kalt, „da weiß ich genau, was mich erwartet, da ist die Arbeit ein Muß, um Geld zu verdienen“. Eine richtige Krise hat er aber nie gehabt nach dem Abschied vom Blei. Wie gesagt, „ich bin Realist, Romantiker bin ich nicht“.

Günter Lehmann vermißt heute am meisten die „Kommunikation mit den Kollegen, auch mit den Redakteuren über aktuelle Tagesereignisse“. Der Gedankenaustausch oder mal ein Witz oder so, „das gehört doch alles dazu, hat alles aufgelockert und erst die Arbeit so richtig angenehm gemacht – und das ist heute alles im Eimer“.

„Kennst du das alles noch?“ fragt er auf dem Weg in die Mettage. Es sind die letzten Wochen der Blei-Zeit bei der Rundschau. An den hohen metallbeschlagenen Tischen stehen in ihren grauen Kitteln die Metteure, auf der anderen Seite die Redakteure. Dazwischen die Seiten, die gerade umbrochen werden. Wenn ein Redakteur ein ganzes Schiff mit einem Artikel heranschleppt, machen sich die Mühen des Recherchierens, Telephonierens, Diskutierens, Lesens und Schreibens im Gewicht bemerkbar. Der Metteur ordnet mit geschickten, knubbeligen Fingern die langen Bleireihen zu ein-, zwei-, drei- und vierspaltigen Artikeln, dazwischen die Linien, mit eigener Hand werden die Überschriften gesetzt: ein kleines Kunstwerk in Spiegelschrift. Hier müssen noch drei Zeilen gekürzt werden, da läuft der Absatz nicht richtig, ein „Hurenkind“ muß weggemacht werden, dort wird etwas Luft gemacht, weil ein Artikel nicht lang genug ist – Ahle und Pinzette des Metteurs stochern in der Bleilandschaft herum, der Stift des Redakteurs huscht über den Fahnenabzug. Einen gab es, der konnte am Umbruchtisch aus dem Stand dazuschreiben – zwei oder zwanzig Zeilen, bitte sehr. Ein Graukittel läuft zum Kühlschrank, eine Runde gefällig, weil ein Redakteur die Anschläge für die Überschrift falsch ausgerechnet oder anderen Mist gemacht hat. Gelacht wird viel, und wenig gestritten, die Redakteure haben Respekt vor ihrem Metteur.

Befehle vom Bildschirm

In Zukunft werden Befehle über den Bildschirm erteilt, dann erkennt man sich vielleicht gar nicht mehr in der Kneipe unten im Haus, weil die Kommunikation über das System läuft. „Der Partner ist jetzt die Maschine“, sagt Günter Lehmann, „der Spaß ist raus, der Witz ist weg.“

Früher konnte jeder Volontär durch die Mettage stromern und sich mal schnell einen Abzug von einem bereits gesetzten Artikel machen lassen, der ihn interessierte. Demnächst erfahren die Redakteure aus dem System nur noch mit einer Zugangsberechtigung etwas, müssen sie sich mit ihrem Namen oder einem Codewort gegenüber dem Computer legitimieren – „damit die Wirtschaftsredakteure nicht im Sportressort herumpfuschen“. Abschottung der einzelnen Ressorts voneinander, nicht „Wissen ist Macht“, sondern „Zugangsberechtigung ist Macht“. „Es gibt natürlich auch viele Redakteure“, sagt Günter Lehmann, „die so was anstreben.“

Den einstigen Volontär fragt er: „Kennst du noch die Bleiläuse?“ Es war ein grauer Wintermorgen vor fast zehn Jahren. Man möge doch morgen mal um acht zur Arbeit erscheinen, forderten die Kollegen aus der Technik, nicht erst um zehn, wenn die faulen Herren Redakteure verschlafen zum Dienst anzutreten beliebten – dann könne man sie sehen, die Bleiläuse. Die ganze Frühschicht wartete. Mit langen Bleistücken war ein großes Viereck auf den Tisch gebaut, in das sie Wasser gefüllt hatten: „Ei, siehste se nett, die Bleiläuse, ei is der dann blind, ei, nu guck doch mal rischtisch rei, geh doch mit dem Gesicht mal rischtisch ran, so siehste se doch nie, gleisch sinn se wieder wesch.“ Der Volontär rückt verschüchtert das Gesicht näher und, platsch, haut einer in das Wasser. Das war die Taufe, nun gehörte der Volontär dazu und durfte auch mal die Überschriften falsch ausrechnen, ohne gleich eine Runde spendieren zu müssen.

Das Blei von Günter Lehmann wird jetzt wohl verschrottet, auch die kleinsten Druckbetriebe steigen langsam auf den Photosatz um. Statt Setzer wird man „Druckformen-Hersteller“. Die Bleiläuse sind ausgerottet.

Quelle: Die Zeit am, 29. März 1985

Das Setzen

Das Setzen

Die älteste Technik des Setzens war der Handsatz. Der Schriftsetzer setzte aus Blei gegossene Schriften und den Wortzwischenraum in einen so genannten Winkelhaken, den er in der linken Hand hielt, während mit den Fingern der rechten Hand die einzelnen Buchstaben/Zeichen aus dem Setzkasten gegriffen wurden. Vor dem Setzen wurde die Breite des Winkelhakens mit den Quadraten eingestellt. mit dem so genannten „Frosch“ wurde er dann gespannt. Darauf wurde dann die Setzlinie gelegt. In der Regel konnte man pro Stunde auf diese Weise 1500 Zeichen setzen, was aber von der Schriftgröße abhing (eine 6-Punkt-Schrift war nicht so rasch zu setzen wie eine 10-Punkt-Schrift).

Da die Lettern aus Blei bestanden, musste sehr auf Reinlichkeit geachtet werden, denn die Gefahr einer Bleivergiftung, die tödlich sein kann, war sehr groß. Bevor diese Gefahr erkannt wurde, litten viele Schriftsetzer an der „Bleikrankheit“. Viele Betriebe stellten ihren Auszubildenden kostenlos einen halben Liter Milch oder Kakao zur Verfügung, um durch das darin enthaltene Calcium der Bleikrankheit vorzubeugen.

Der Schwerpunkt des Schriftsetzerberufes galt jedoch der Gestaltung: der Typografie. Zusätzlich war das Herstellen, vor allem aber das Einbringen von Bildelementen in den Satz Teil der Ausbildung. Dazu gehörte der Umgang mit Klischees, also Druckstöcken zur Wiedergabe von Bildern und grafischen Elementen, die im Ätzverfahren aus Zink- oder Auswaschverfahren aus Kunststoffplatten (Nyloprint), seltener als Gravur erzeugt wurden, oder als Linol- oder Bleischnitt. Schriftsetzer erlernten außerdem die Kunst des Schriftmalens, mit der sie eine Schrift exakt nachzeichnen konnten, um sie zum Beispiel mit Farbe oder Gold auf Leder oder Pergament aufzutragen, um Urkunden anzufertigen oder Kunden Vorschläge in Form von „Reinzeichnungen“ vorzulegen. In größeren Druckereien und in der Zeitungsproduktion wurden die Schriftsetzer spezialisiert als sogenannte „Metteure“ für den Zeitungsumbruch, um die fertig gesetzten Artikel und Überschriften in der Mettage zu dem Seitenlayout zusammenzufügen, oder als Akzidenzsetzer, nach innerbetrieblicher Fortbildung auch als Maschinensetzer oder Korrektoren eingesetzt.

Weitere Aufgaben und Kenntnisse

Neben der Handarbeit gehörte zum Schriftsetzerberuf auch ein gründliches Wissen über die Herkunft des Buchdrucks und der (Klassifizierung der) Schriften sowie über die anderen Druckverfahren. Auch mussten sie über sehr gute Rechtschreibkenntnisse verfügen. Ein innerbetrieblicher Aufstieg war der Einsatz als Korrektor; dieser las alle Satzarbeiten auf Rechtschreib- und typografische Fehler sowie auf Abweichungen vom Manuskript gegen. Ein Korrektor erhielt in Deutschland bei entsprechender Eingruppierung einen erhöhten Lohn von 107,5 %, ein Maschinensetzer entsprechend 120 % des Ecklohns.[2]

Bleisetzer mussten den Text lesen können, obwohl er spiegelverkehrt und „auf dem Kopf stehend“ vom Körper weg im Winkelhaken gesetzt wurde. Sie lernten weiterhin ausgewogene Gestaltung von ganzen Seiten bis hin zur Verwendung von Seidenpapierstreifen zur Anpassung der Abstände zwischen einzelnen Buchstaben und galten aufgrund des ebenfalls verlangten guten Allgemeinwissens als die Intellektuellen unter den Handwerkern. Solche, die in Zeitungsdruckereien arbeiteten, galten zudem meistens als politisch „links“.

Eine Besonderheit der grafischen Berufe wie Schriftsetzer und Drucker war das sogenannte „Gautschen“: Nach der Gesellenprüfung wurden die „Fehler“ aus der Lehre (ab 1970: Ausbildung) symbolisch abgewaschen, indem er in eine Bütte mit kaltem Wasser getaucht wurde.

Zur Ausbildung gehörte es weiter, dass ältere Gesellen und Meister die Schriftsetzer-Neulinge auf die Existenz von (nicht existierenden) Bleiläusen hinwiesen oder einen zu Ordnung und Sauberkeit erzogen und die Satzspiegel polieren ließen.

(Quelle: Wikipedia)

Der Schriftsetzer/-in

Der Setzer

Der Schriftsetzer oder kurz Setzer war ein Ausbildungsberuf im Druckhandwerk und in der papierverarbeitenden Industrie zur Her- und Zusammenstellung bzw. Weiterverarbeitung von druckfähigem Material (vorwiegend Satzschrift) für den Buchdruck. Geläufig waren auch die Bezeichnungen „Handsetzer“ und, als Gegensatz, der an Maschinen arbeitende „Maschinensetzer“, wobei beide umgangssprachlich auch „Bleisetzer“ genannt wurden. (Quelle: Wikipedia)

Setzerinen

Während in den USA bereits vor 1900 auch Frauen in diesem Beruf arbeiteten, hatte es bis Mitte der 1960er-Jahre und später gedauert, bis auch in Österreich, in der Schweiz und in Westdeutschland Setzerinnen arbeiteten. Ausnahmen waren bis dahin nur für Prinzipalstöchter möglich. In der DDR hingegen gab es spätestens seit den Fünfzigerjahren Frauen in diesem Beruf. Der Beruf des Setzers war für Frauen lange Zeit und in vielen Ländern einer der bestbezahlten zugänglichen Berufe und deshalb sehr begehrt. (Quelle: Wikipedia)

Der Buchdruck

Europa und Gutenberg

Verbreitung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert
Die Buchdruck-Revolution bewirkte einen sprunghaften Anstieg der europäischen Buchproduktion.

Die Erfindung des modernen Buchdruckes geht auf den Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg zurück, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts ein komplettes maschinenbetriebenes Drucksystem mit beweglichen metallenen Lettern einführte. Seine Druckerpresse revolutionierte den Buchdruck und machte das gedruckte Buch zu einem Massenartikel, der die Grundlagen der heutigen Wissensgesellschaft legte und entscheidend zur Entfaltung der Wissenschaften beitrug. Schlüssel seines Erfolges war die technische Reife des Systems nach langen Phasen erheblicher Rückschläge und nach hohen Investitionen auf Kredit und als Beteiligungen, die Gutenberg den wesentlichen kommerziellen Erfolgsanteil an seinen Bemühungen kosteten. Den frühen Verlegern boten seine Erfindungen erhebliche Profitchancen und machten so gleichzeitig Bücher einer breiteren Allgemeinheit erschwinglich.

Medien- und technikhistorisch wird Gutenberg heute weniger als technischer Erfinder gewürdigt denn als technisch inspirierter Kaufmann, der ein Bedarfspotential mit erheblichen Geldmitteln erschloss. Dies deshalb, weil man seine 42-zeilige Bibel (B42) wie auch die Lutherbibel, die nach ihm der Durchbruch dieser Techniken war, auch ohne seine Erfindung der beweglichen Lettern druckmäßig hätte vervielfältigen können, denn der Text änderte sich ja nicht so schnell, so dass feste, „gravierte“ (embossierte) Platten ebenso gut bzw. besser als die Gebinde einzelner, eigentlich loser Lettern in der mittleren Auflage durchhielten.

Seine Kalkulationen auf der Grundlage zu hoher Erwartungen an die Auflagenfähigkeit/Produktivität seiner Techniken (zunächst kaum Vorteile zur Klosterhandschrift) sollten sich lange nicht erfüllen, was die Finanzierungen mehrfach ins Rutschen brachte. Der Durchbruch zu den großen, preiswerten Auflagen erfolgte nach der Einführung fester Druckplatten („mater-pater“-Verfahren durch Abgüsse vom Satz) in Verbindung mit der Schnelligkeit, in der Texte durch das Setzen vorgefertigter Lettern erstellt werden konnten.

Während es 1470 noch siebzehn Druckorte gab, erhöhte sich ihre Zahl bis zum Jahr 1490 auf 204 Druckorte. Bis 1500 gab es 252 Druckorte, von denen 62 im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation lagen. In der Frühdruckerzeit wurden durchschnittliche Auflagen von 150 bis 250 Exemplaren erreicht. Etwa 77 % aller Inkunabeln erschienen in lateinischer Sprache.[2]

Zunächst wurden vor allem Ablassbriefe, Kalender, Donaten und Bücher gedruckt. Im Laufe der Zeit entstanden Großbetriebe wie der von Anton Koberger in Nürnberg. Dieser beschäftigte bis zu 100 Arbeiter an 24 Pressen. Im 16. Jahrhundert bildete der Druck der Schriften Martin Luthers fast ein Drittel der gesamten Auflage. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts blieb das Verfahren des Setzens von Hand mit beweglichen Lettern unverändert. Erst mit der Einführung praxisgerechter Setzmaschinen (hierzu zählte ab 1886 speziell die Linotype-Setzmaschine) änderte sich vor allem für Zeitungen und Bücher das bisherige Setzverfahren. Auch die Bleisetzmaschinen produzierten Text für den Druck auf aktuellen Hochdruck-Druckmaschinen. Eine Kombination von bisherigen Einzellettern (z. B. für Überschriften) und Setzmaschinen-Textzeilen war ohne Einschränkung möglich.

Das Aufkommen des Buchdruckes führte zu einer Umstrukturierung der Werkstätten. Nun wurden Facharbeiter verschiedener Berufe notwendig. Eine neue Art des intellektuellen Austausches wurde möglich. Der Drucker führte alle ausgeführten Arbeiten zusammen. Sein Aufgabenbereich war die Beschaffung von Geld und die für den Druck benötigten Komponenten. Er stellte Arbeiter ein, verschaffte sich einen Überblick über den Buchmarkt und gab Rundschreiben und Flugblätter heraus. Zu Beginn musste der Drucker auch für den Absatz seiner Produkte sorgen, was später die Buchführer übernahmen. Schon früh setzte eine Arbeitsteilung zwischen der technischen Abteilung und der Finanzierung ein.

Heute werden Bücher meistens im Offsetdruckverfahren gedruckt, selten im Tiefdruckverfahren. Letzteres wird meistens für Zeitschriften und Versandhauskataloge verwendet. Das neueste Verfahren (Stand 2007) ist der Digitaldruck. Während beim Offsetdruck noch Druckplatten (Druckvorlagen) produziert werden, verzichtet man bei Digitaldruckverfahren völlig auf die Herstellung von Druckvorlagen. Diese Techniken schaffen die Voraussetzungen für das „Book on Demand“.

Renaissance des Buchdrucks im 21. Jahrhundert

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt der Buchdruck als künstlerische Ausdrucksform und gestalterisches Mittel für Privat- und Geschäftsdrucksachen eine Renaissance. Vornehmlich in Kleinbetrieben, deren Aufstellung eher einem Atelier als einem Handwerksbetrieb gleicht, greifen vor allem Gestalter und damit Fachfremde technische Mittel des Buchdrucks auf. Grundsätzlich sind hier zwei Richtungen erkennbar: Im einen Fall liegt der Schwerpunkt auf der Typographie unter Verwendung klassischen Bleisatzes. Im zweiten Fall wird lediglich auf die technischen Einrichtungen des Buchdrucks zurückgegriffen. Hier erfolgt die Erstellung der Druckform digital auf Photopolymerplatten. Analog dem amerikanischen Trend wird für diese neue Form auch hierzulande der Begriff Letterpress (engl. für Buchdruck) verwendet.

Buchdruck

Der Buchdruck ist ein mechanischer Prozess, bei dem Schriften und Bilder in großer Anzahl auf ebene Flächen, meist aus Papier, reproduziert werden. Die dadurch erstellten Werke können in großer Anzahl verbreitet werden. Bis zu seiner Erfindung war die Erschaffung und handschriftliche Vervielfältigung von Dokumenten und Büchern (Manuskripten) ein Monopol einer kleinen Zahl von Spezialisten, in Europa insbesondere der gebildeten Mönche in den Skriptorien der Klöster.

Technik der klassischen Buchdruckerkunst

Die zum Betrieb der Buchdruckerkunst erforderlichen Typen oder Lettern werden in verschiedene Gruppen Fraktur-, Antiqua– und Kursivschrift neben den dazugehörigen Interpunktions– und sonstigen Zeichen (Sternchen, Paragraphen etc.) eingeteilt. Die Verschiedenartigkeit und Reichhaltigkeit der Typen ist außerordentlich. Man unterscheidet sie nach ihrer Gattung in Brot- und Zierschriften sowie nach ihrer Zeichnung in gotische, Fraktur, Grotesk- etc. Schriften. Ferner werden sie nach ihrer Kegelgröße unterschieden, etwa 8 Punkt oder 24 Punkt. Zu den Schriften gehört auch der Ausschluss, das sind Metallstückchen ohne Schriftbild. Diese sind etwa ein Fünftel niedriger als die eigentlichen Typen (Spatien, Viertel-, Drittel-, Halbgevierte, Gevierte, Quadrate). Sie dienen zur Trennung der Wörter, zum Ausfüllen leerer Zeilen etc. Ähnlichen Zwecken dient der Durchschuss, Metallplättchen von ein bis zehn typographischen Punkt Stärke und in genormten Längen bei 54 Punkt Höhe, oft aber auch von der ganzen Breite der Zeilen (Regletten). Man durchschießt damit den Zeilensatz, das heißt man legt die Regletten zwischen die Zeilen, welche dann auseinander gerückt werden. Der physische Ablauf des Druckens mit einzelnen Lettern kann als typographischer Kreislauf bezeichnet werden.

(Quelle:Wikipedia)

Historisches

Gutenbergs Erfindung und Weiterentwicklung.

Der Schriftsatz ist auf Johannes Gutenberg zurückzuführen, der etwa um 1445 den Buchdruck mit beweglichen und wiederverwendbaren Lettern in Europa erfand. Allerdings kannten die Koreaner diese Technik schon etwa 200 Jahre vorher. Sie ersetzte das bisher übliche Schreiben und Kopieren von Büchern per Hand. Gutenberg vollbrachte es mittels dieser Technik, eine Bibel, die nach ihm benannte Gutenberg-Bibel, in nur fünf Jahren fertigzustellen. Dabei gelang es ihm, dass alle Zeilen gleich lang und gleichzeitig alle Wortzwischenräume gleich groß waren, was er mit unterschiedlich breiten Buchstaben erreichte. (Quelle: Wikipedia)

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Hier im Blog werden verschiedene Themen über Werbung, Buchdruck, Bleisatz, Typografie, Musik und was so neues auf der Welt gibt dass es Wert ist sich auseinander zu setzen und hier zu bloggen